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Heute ist nicht mein Tag, das spüre ich schon beim Aufwachen. Der Gedanke an die anstehenden Aufgaben lähmt mich, ich fühle mich überfordert und ausgelaugt. Der PC bleibt ausgeschaltet, die Studienunterlagen verschwinden in der Schublade. „Heute wird das nichts mehr mit dem Lernen. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag“, sage ich mir, in der Hoffnung auf Besserung. Solche Tage kennt jeder und sie sind völlig normal. Manchmal ist der Kopf einfach zu voll und der Körper fordert seine Ruhezeit ein. Doch was passiert, wenn dieses Tief anhält, wenn aus einem Tag eine Woche, aus einer Woche ein Monat oder gar noch mehr wird?
Ein Motivationstief kommt selten aus heiterem Himmel, auch wenn es oft so scheint. Es hat meist eine tieferliegende Ursache und eine längere Vorgeschichte. Vielleicht haben sich Belastungen und Stress über Wochen und Monate aufgebaut, vielleicht gab es Rückschläge und Enttäuschungen, die nicht richtig verarbeitet wurden. Vielleicht sind es aber auch äußere Faktoren wie der Druck im Studium, hohe Erwartungen von anderen oder die Angst vor dem Versagen, die das Tief auslösen und aufrechterhalten.
Wenn man in einem solchen Tief steckt, ist es schwierig, die Ursachen klar zu sehen und rational damit umzugehen. Die Welt erscheint düster, die Aufgaben unüberwindbar und die eigene Leistungsfähigkeit im Keller. Man fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Wenn dieses Gefühl anhält, droht noch mehr Ärger: Die Studienleistungen können nachlassen, die sozialen Kontakte leiden und die eigene Gesundheit kann beeinträchtigt werden.
Eine kurze Recherche im Netz zeigt mir 5, 7, 10 oder sogar 15 Tipps und Wege, um aus dem Motivationstief zu entkommen. Neben allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung gibt es gute Ratschläge wie zum Beispiel locker bleiben, einen Gang zurückschalten und einfach wieder anfangen, Hauptsache du tust was. Bist du erst mal im Tief, helfen gute Ratschläge meistens wenig. Der häufige Ratschlag, einfach „wieder anzufangen, egal was dabei herauskommt“, kann in manchen Situationen durchaus hilfreich sein. Allerdings ist es nicht immer praktikabel, insbesondere wenn man sich in einem tiefen Motivationstief befindet. In solchen Phasen kann es passieren, dass dieser Ansatz nicht den gewünschten Erfolg bringt und man am Ende möglicherweise das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten, was den Frust weiter erhöhen kann. Dies kann sogar gefährlich sein, denn es besteht die Gefahr, dass man am Ende den Eindruck gewinnt, nichts erreichen zu können.
Die Ursachen für Motivationstiefs sind vielfältig und individuell verschieden. Es ist entscheidend, deine persönlichen Gründe zu erkennen und zu verstehen, um zukünftig besser mit solchen Phasen umgehen zu können. Eventuell wird dir dabei auch ein Mangel bewusst, den du schnell beheben kannst. In dem momentanen Zustand des Tiefs ist es jedoch zunächst einmal wichtig, die Situation so anzunehmen, wie sie ist und zu akzeptieren, dass du dich in einem Tief befindest. Jegliche Bemühungen, dem Tief zwanghaft zu entfliehen, könnten deine Frustration nur weiter verstärken, da dir momentan die notwendige Motivation fehlt. In solchen Phasen kann es äußerst hilfreich sein, neue Rituale zu etablieren und bewusst auf positive Erinnerungen zurückzugreifen.
Nimm dir Zeit und erinnere dich an etwas sehr Schönes in deinem Leben. Am besten sind Erinnerungen an Erfolge, vollbrachte Leistungen, Situationen voller Energie, wo du richtig in Hochform warst.
Mache dir klar, dass du in diesen Situationen voller Energie, Effizienz und Motivation bist. Suche dir die ressourcenvollste von diesen Erinnerungen aus und begib dich mit allen Sinnen hinein.
Erlebe diese Situation noch einmal so, als würde es gerade jetzt geschehen. Nimm wahr was du sehen, hören und fühlen kannst.
Finde für dein Erleben einen prägnanten Namen, eine unverwechselbare Geste und ein Symbol, welches für dieses Erlebnis steht.
Dann finde einen Ort und einen Zeitpunkt, wo du diese Erinnerung wieder wachrufen möchtest. Das kann ein besonderer Platz in deiner Wohnung sein oder in der näheren Umgebung. Wenn es möglich ist, gestalte diesen Platz nach deinen Wünschen um, so dass er etwas Besonderes bekommt.
Nutze diesen Ort zu immer der gleichen Zeit und erlebe das Gefühl des Erfolges, der Effizienz und der Motivation, nutze den prägnanten Namen und die unverwechselbare Geste, um dein Gefühl zu intensivieren und zu verfestigen. Damit hast du nur für dich ein Ritual geschaffen.
Mit der Zeit werden bereits Name und Geste ausreichen können, um das Gefühl der Motivation wachzurufen.
Ein Ritual gegen das Motivationstief einzurichten mag ungewöhnlich klingen. Dies kann jedoch ein wirksames Mittel sein, um aus dem Tief herauszukommen und wieder mit voller Energie und Motivation durchzustarten. Indem man sich bewusst positive Erlebnisse in Erinnerung ruft und diese mit einem Ritual verbindet, schafft man einen Anker, der in schwierigen Zeiten Halt gibt und hilft, wieder auf den richtigen Weg zu finden. Gerade die regelmäßige Wiederholung angenehmer Rituale in festgelegtem Rahmen und unverändertem Ablauf vermittelt ein Gefühl der Vertrautheit, Selbstsicherheit und Zuversicht: „So bin ich, so ist es gut und so darf es bleiben.“ Es ist sinnvoll, dein Ritual in festen Abständen zu wiederholen, damit es dauerhaft wirksam bleibt.
Hallo, ich bin Alba, die Autorin dieses Blogs. Als leidenschaftliche Studentin habe ich die Höhen und Tiefen des Studiums selbst erlebt und dabei kreative Wege gefunden, um verschiedene Herausforderungen zu meistern, sei es Prüfungsstress, Lernblockaden, Zeitmanagement oder andere knifflige Situationen im Studentenleben.
Auf meinem Instagram-Account the_art_of_online_study teile ich regelmäßig bewährte und kreative Methoden, inspirierende Strategien und hilfreiche Tipps, die dir in jeder Studiensituation weiterhelfen können. In diesem Blog gehen wir intensiver auf die konkrete Anwendung dieser Methoden ein.
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